Das Heimchen (Acheta domesticus) ist eine Langfühlerschrecke aus der Familie der Echten Grillen (Gryllidae). Der wissenschaftliche Name beschreibt wesentliche Aspekte des Verhaltens und der Ökologie; Acheta bedeutet „Sänger“ und domesticus „häuslich“. Das Heimchen ist ein sehr beliebtes Futterinsekt in der Terraristik.
Die Tiere erreichen eine Körperlänge von 16 bis 20 Millimetern, der Legebohrer (Ovipositor) der Weibchen misst zusätzlich 11 bis 15 Millimeter. Sie sind etwas kleiner und schlanker als die Feldgrille (Gryllus campestris). Der Körper hat eine strohgelbe oder gelbbraune Grundfarbe. Das Halsschild und auch der Kopf besitzen eine schwarze Zeichnung. Die leicht verhärteten Vorderflügel werden in Ruhestellung waagerecht übereinander gelegt und bedecken nicht den hinteren Teil des Hinterleibs. Die Hinterflügel sind voll ausgebildet und werden in Ruhestellung zusammengerollt. Ihre Spitzen reichen über das Hinterleibsende hinaus.
Die Art war ursprünglich vermutlich nur im ariden und semiariden Teil Afrikas verbreitet. Heute kommt sie weltweit vor, in Ostafrika ist sie bis in Höhen von über 2600 Meter nachgewiesen. In kühleren Gebieten wie Mitteleuropa, wo sie vermutlich bereits durch die Römer eingeschleppt wurden, findet man die Tiere besonders in der Nähe von menschlichen Siedlungen (Synanthropie), da sie ansonsten den Winter nicht überleben. Dort treten sie das ganze Jahr über auf. Sie bevorzugen Habitate mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie etwa Keller oder auch feuchte U-Bahnschächte. Ideale Lebensräume stellen Mülldeponien und Kompostlager dar, da dort durch die Gärung der Abfälle ganzjährig warme Temperaturen herrschen. Der Abfall muss jedoch locker geschichtet sein, damit die Tiere genügend Sauerstoff erhalten und die Gärgase entweichen können.
(c) Text: http://de.wikipedia.org/wiki/Heimchen Bild: Luis Fernández García L. Fdez / 1999-08-29.